Technische Gebäudeausrüstung: ohne sie geht es nicht

Der Begriff technische Gebäudeausrüstung wird abgekürzt als TGA bezeichnet. Er wird in den Ingenieurswissenschaften und im Bauwesen verwendet. Andere gebräuchliche Bezeichnungen sind Versorgungstechnik oder Gebäudetechnik, mitunter auch Haustechnik. Spezialisten, die für dieses Fachgebiet zuständig sind, heißen Gebäudetechniker. Dabei handelt es sich um Handwerker, Ingenieure und Hochschulabsolventen.

Was versteht man unter einer technischen Gebäudeausrüstung?
Das sind alle Einrichtungen und Anlagen, die fest mit dem Gebäude verbunden sind und zu dessen Funktionieren benötigt werden. Jedes moderne Gebäude ist ein sehr komplexes System, das aus weitaus mehr Teilen als nur den Wänden, Decken, Fußböden, Fenstern, Türen und Treppen besteht. Zur TGA zählen viele verschiedene Systeme, zum Beispiel die Beleuchtung, Heizung, die Versorgung mit Wasser, Strom und Gas, die Ableitung von Abwasser, Kühlung (Klimaanlagen) und die Bereitstellung von Leitungen für Datenübertragungen (Telefon, Internet). Zur technischen Gebäudeausrüstung gehören jedoch noch weitere Systeme, an die Laien oft nicht denken, die aber nichtsdestoweniger unverzichtbar sind. Dazu gehören Fahrstühle und Fahrtreppen, Alarm- und Brandmeldeanlagen, stationäre Feuerlöschanlagen sowie Einbruchssicherungen und Systeme zur Zugangskontrolle. Zur TGA eines Gebäudes gehören auch alle Systeme, die sich zwar außerhalb des Gebäudes befinden, aber fest mit diesem verbunden sind. Typische Beispiele sind Außenleuchten oder Parkplätze, Grünflächen und Kläranlagen. Nicht zur TGA zählen dagegen alle mobilen Anlagen oder Geräte, beispielsweise Heizlüfter, mobile Klimageräte oder Feuerlöscher.

Wie wichtig ist die TGA?
Ohne die technische Gebäudeausrüstung wäre jedes moderne Gebäude nicht mehr nutzbar, weil die Beleuchtung und Belüftung aus natürlichen Quellen nicht ausreicht, um ein erträgliches Raumklima zu schaffen. Wie aus dem vorigen Abschnitt hervorgeht, ist die moderne Gebäudetechnik ein sehr breites Feld, das nur funktionieren kann, wenn viele Spezialisten zusammenarbeiten. Das fängt bereits bei der Planung an, lange vor dem Baubeginn. Versorgungs- und Abwasserleitungen müssen von vornherein eingeplant werden, weil nachträgliche Einbauten bzw. Änderungen nicht oder nur schwer umgesetzt werden können. Aus diesem Grund erstellen Architekten ein Computermodell eines Gebäudes, in das alle Beteiligten ihre Systeme einfügen, beispielsweise die Elektroinstallation, die Heizungsrohre, Wasser- und Abwasserrohre, Fahrstühle und vieles andere mehr. An diesem Gebäudemodell kann der Computer das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten simulieren. Oftmals zeigen sich dabei Wechselwirkungen, die vorher nicht bedacht wurden und die ernsten Störungen verursachen würden, falls sie ausgeführt werden würden. Am Modell lassen sich dagegen Änderungen ohne großen Aufwand durchführen und somit die optimale Variante finden. In der jüngsten Zeit wird die Gebäudetechnik zunehmend smart. Das bedeutet, verschiedene Systeme wie Heizung, Belüftung und Beleuchtung steuern sich automatisch, ohne das Eingreifen der Bewohner. Temperatursensoren messen beispielsweise die Außentemperatur. Steigt sie an, wird die Heizung gedrosselt, sinkt sie, wird sie erhöht. Die fest installierte Raumbeleuchtung kann ähnlich geregelt werden. Für den laufenden Betrieb und die Wartung der Gebäudetechnik sind Haustechniker zuständig.

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